Sophie Scholl 2003


Das Stück "SOPHIE SCHOLL: Ich würde es genau so wieder machen" entstand aus Anlass des 60. Todestages der Geschwister Hans und Sophie Scholl und ihres Freundes Christoph Probst, die am 22. Februar 1943 von den Nationalsozialisten in München durch das Fallbeil hingerichtet wurden.
Die Idee zu diesem Musiktheater basiert auf dem Film "Fünf letzte Tage" von Percy Adlon.
Darüber hinaus bilden aktuelle Biographien, Tagebuchaufzeichnungen und Briefe die Grundlage für den Theatertext. Es sind fiktive Gespräche und Szenen entstanden, in denen authentische Gedanken von Sophie Scholl sowie biographische Ereignisse zur Sprache kommen. Die einzelnen Spielszenen werden durch Lieder unterbrochen, die von Solisten oder dem Chor gesungen werden. Die Lieder vertiefen die gespielten Szenen auf musikalische Weise oder führen sie inhaltlich weiter.

Zum Inhalt
In dem Musiktheaterstück werden die letzten fünf Tage von Sophie Scholl gezeigt, die sie in Untersuchungshaft verbracht hat. Sophie Scholl und ihr Bruder Hans gehörten im Dritten Reich der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" an, in der sich überwiegend Studenten in München zusammengeschlossen hatten. Bei einer Flugblattaktion in der Universität wurden sie vom Hausmeister überrascht und von der Gestapo verhaftet. Am 22. Februar 1943 verurteilte der Volksgerichtshof unter der Leitung des gefürchteten Richters Freisler die Geschwister Scholl und ihren Freund Christoph Probst wegen Hochverrats zum Tode. Das Urteil wurde noch am gleichen Tag vollstreckt.

In Gesprächen mit anderen Inhaftierten, vor allem aber mit ihrer Mitgefangenen Else Gebel und
dem sie verhörenden Beamten Mahr, entwickelt sich ein Bild von Sophie Scholl, das eine junge Frau zeigt, die schon in ihrer Kindheit gelernt hat, dass man zu seinen Überzeugungen stehen und danach leben und handeln muss.
So wird aus der anfänglich begeisterten Anhängerin der Nazis als Mitglied des Bundes Deutscher Mädels schließlich eine erbitterte Gegnerin dieses Regimes, die in der Organisation der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" einen Weg sah, etwas gegen die Diktatur Hitlers zu tun.
In Gesprächen mit Else Gebel werden Sophies Träume zu einem zentralen Thema, so wie ihre tiefe Religiosität, die geprägt ist von der Suche nach dem richtigen Weg im Leben, mit dem Ziel, "ein guter Mensch zu sein".
Sophie Scholl glaubt an einen großen Schöpfungsplan Gottes, den sie in ihrer tiefen Liebe zur Natur immer wieder neu zu entdecken scheint.
Der Zuschauer lernt nicht in erster Linie die historische Widerstandskämpferin Sophie Scholl kennen, sondern die junge Frau Sophie Scholl, die eine Überzeugung hat, für die sie lebt und die sie auch unter dem Druck der Verhöre nicht aufgibt, sondern ihren Weg konsequent zu Ende geht.

Die Geschichte der Widerstandsgruppe "Die Weiße Rose", das Leben Sophie Scholls, ihre Gedanken und Briefe werden in einer ausführlichen Begleitausstellung gezeigt, die jeweils an den Aufführungsorten zu sehen sein wird.


Die Autoren
Elmar Marx, 36 Jahre, ist von Beruf katholischer Priester. Er hat bereits mehrere Musiktheaterstücke mit religiösen, sozialkritischen oder humorvollen Inhalten verfasst und mit großem Erfolg inszeniert. In seiner Freizeit hat er als Regisseur, Schauspieler, Musiker und Leiter einer Musik -und Theatergruppe in unterschiedlichen Bereichen gearbeitet. Marie-Luise Glahe, 42 Jahre, ist von Beruf Erzieherin und Sozialpädagogin, und Autorin lyrischer Texte.


Zur Produktion
Produziert wird die Inszenierung des Musiktheaters "SOPHIE SCHOLL: Ich würde es genau so wieder machen" vom Förderverein für musisch-kulturelle Bildung urban art e.V., Herdecke. Diese Initiative führt Menschen zusammen, die sich kreativ betätigen, dabei die Grenzen der Konfessionen, Religionen und Nationen überwinden und die gemeinsamen Projekte zur Verkündigung der christlichen Botschaft und zum Engagement für Frieden und Gerechtigkeit nutzen. Der Förderverein unter Vorsitz von Diethelm Sippel unterstützt die Kinderinsrumentalgruppe "Urban-Musikanten", die Kinderchöre "LaSiTa-Mini", "LaSiTa" und "LaSiTa-Train", die Musikgruppe "ASCHIRA", den Frauenchor "Querbeet" und die Improvisationstheatergruppe "Kulturbeutel" und hat in den vergange-nen Jahren verschiedene Musicals mit großem Erfolg produziert: z.B Josef und seine Brüder (1992/93), Godspell (1995), Oliver (1997), Kinder aus Eden (2000) und Honk! Das hässliche Entlein (2002).

Regie führt bei diesem Projekt Stefan Thiede; die Gesamtleitung hat Georg Borgschulte.
Die Musikgruppe Aschira gestaltet den musikalischen Beitrag des aktuellen Musiktheaters.

Tournee mit 12 Stationen: März bis Juni 2003.